Schwäbische Maultaschen

Schwäbische Maultaschen

An diesem Wochenende verlasse ich das schöne Schwabenland und ziehe ins Ausland – nach Bayern! Aus diesem Anlass möchte ich einen absoluten Klassiker der schwäbischen Küche mit euch teilen: Die Maultasche.

Die mit Hackfleisch und Spinat gefüllten Teigtaschen wurden ursprünglich von Mönchen in Klostern erfunden. Man erzählt sich, dass diese während der Fastenzeit das verbotene Fleisch in Teig wickelten, um so Gottes Blick umgehen zu können. Daher kommt auch der im Schwäbischen verbreitete Name „Herrgottsbscheißerle“.

Jede schwäbische Hausfrau hütet wohl ihr eigenes Geheimrezept für „originale“ Maultaschen, aber in den Grundzügen sind sich diese immer ähnlich. Der Nudelteig ist nur äußerst selten aus eigener Produktion, sondern meistens beim Bäcker vorbestellt. Die Füllung besteht immer aus Hackfleisch, Spinat, Petersilie, Ei und einem Bindemittel wie einem eingeweichten Brötchen. Oftmals wird noch Kalbsbrät hinzugefügt, ich verzichte in diesem Rezept aber darauf, da diese Zutat nicht leicht zu finden ist und meiner Meinung nach den Geschmack nicht besonder beeinflusst.

Die Füllung muss in einer Schüssel ordentlich vermischt werden, so dass sie einfach auf dem Nudelteig verstrichen werden kann. Hier gilt folgende Regel: wenn ihr denkt, dass alles ausreichend vermengt ist, dann macht noch ein bisschen weiter!

Dann geht’s auch schon an das Füllen der Leckereien. Dafür verstreicht ihr die Füllung gleichmäßig auf dem unteren Drittel des Nudelteigs. Nun wird dieser zweimal von unten eingeschlagen, so dass am Ende noch ein kleines Stück Teig übersteht. Darauf verteilt ihr etwas Wasser und „klebt“ den Überhang von oben auf die Maultaschenstange. Jetzt nehmt ihr einen Kochlöffel zur Hand und drückt in regelmäßigen Abständen Mulden in den Teig. An diesen Stellen werden die Maultaschen dann mit einem Messer voneinander getrennt. Mit diesem Trick bleibt die Füllung beim Kochen in den Taschen.

In kochendem Salzwasser dürfen die Maultaschen nun ca. 10 Minuten ziehen. Hier noch ein Tipp: Ich bereite gerne eine große Menge an Maultaschen zu und friere diese dann ein. Hierbei nur darauf achten, dass die Maultaschen sich nicht berühren bis sie außen gefroren sind, dann können sie auch in einen Beutel und wieder einzeln entnommen werden. Bei der Zubereitung in der Brühe brauchen die eingefrorenen Taschen einfach ein paar Minuten länger und schmecken tausendmal besser als die abgepackte Variante, versprochen!

Viel Spaß beim Nachkochen!

Schwäbische Maultaschen

Gericht: Main Course
Land & Region: Schwäbisch

Zutaten

  • 1 Pck. Nudelteig
  • 500 g Hackfleisch
  • 200 g Spinat, gefroren alternativ 100 g frischer Spinat
  • 2 Eier
  • 1 Brötchen eingeweicht und ausgedrückt
  • Petersilie
  • Salz, Pfeffer

Anleitungen

  • Alle Zutaten für die Füllung sehr gründlich miteinander vermengen. Auf dem unteren Drittel des Nudelteigs verstreichen. Teig zweimal von unter her einklappen, so dass etwas oben übersteht. Überhängsel mit Wasser bestreichen und nach unten klappen. Mit einem Kochlöffel Maultaschen in der passenden Größe abdrücken und mit einem Messer teilen.
  • In gesalzenem Wasser ca. 10 Minuten kochen.